Was ist das Metabolische Syndrom?
Warum wir unseren Körper hegen und pflegen sollten Eines der größten Grundübel für das Entstehen von Krankheiten ist neben einer gewissen genetischen Veranlagung ein zu hohes Körpergewicht. Wir Österreicher sind zu dick und wir werden immer dicker. Und das beginnt schon bei unseren Kindern.
Liegen drei der fünf aufgezählten Faktoren vor, dann darf die Diagnose eindeutig gestellt werden. Je mehr Risikofaktoren zu finden sind, desto schlechter schaut es mit unserer Durchblutung aus. Denn diese Stoffwechselerkrankungen addieren sich nicht nur, sondern sie potenzieren sich. Mit jedem weiteren Risikofaktor wie Rauchen oder einer genetischen Veranlagung steigt das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sprunghaft. Aber zum Glück können wir vieles selbst beeinflussen. Gerade bei der Bewegung schätzen sich viele Menschen falsch ein. Denn eine aktive Lebensweise mit Arbeiten im Garten und Haushalt, Spielen mit den Enkelkindern oder wiederholtes Treppensteigen im eigenen Haus ist zwar grundsätzlich gut, hat aber leider kaum einen positiven Einfluß auf unseren Stoffwechsel oder schon bestehende Risikofaktoren. Dafür ist ein „kardio-respiratorisches Ausdauertraining“ notwendig, bei dem konstant über einen bestimmten Zeitraum mit einer vorgegebenen Pulsfrequenz trainiert wird. Ein Herz-Kreislauf-Belastungstest am Fahrrad oder am Laufband (Ergometrie) bei Ihrem Internisten gibt Aufschluß über die optimale Herzfrequenz beim Trainieren. Sportarten wie Radfahren (gerade am Heimtrainer zu jeder Jahreszeit möglich), Walken, Nordic-Walken, Skaten oder Joggen eignen sich hervorragend zum Abnehmen und Fitmachen unseres Stoffwechsels. Natürlich muß so ein Training regelmäßig betrieben werden, wobei ungeübte mit einigen Minuten pro Tag beginnen und ihre Trainingseinheiten dann sukzessive immer um ein paar Minuten verlängern sollten. Wer aber eine halbe Stunde nicht durchhält, z.B. aufgrund von Gelenksproblemen, der kann auch dreimal täglich zehn Minuten trainieren. Das ergibt den gleichen Effekt. Zwischen den einzelnen Trainingseinheiten dürfen jedoch nicht mehr als 48 Stunden vergehen, sonst geht der positive Effekt auf Gewicht und Stoffwechsel verloren. Das heißt, dass wir nicht nur am Wochenende sondern auch zwischendurch „sporteln“ müssen. Neben Ausdauersportarten hilft auch ein vorsichtiges Muskeltraining oder Body-Building beim Abnehmen. Denn erstens werden schlaffe Muskeln wieder gestrafft und zweitens führt eine größere Muskelmasse in unserem Körper zu einer ständigen Erhöhung unseres Energieumsatzes. Wir verbrennen dann auch in Ruhe laufend mehr Kalorien. Einseitige Diäten sind medizinisch abzulehnen. Sie führen zwar kurzfristig über einen Verlust von Wasser und Muskelmasse (was nicht erwünscht ist) zu einer Gewichtsreduktion. Spätestens einige Wochen nach der Diät wiegen Sie dann mehr als je zuvor. Experten sprechen vom sogenannten „Jo-Jo-Effekt“. Eine langfristige Umstellung unserer Essgewohnheiten mit regelmäßiger körperlicher Betätigung ist dagegen der Schlüssel zum Erfolg. Die wichtigsten Ernährungstipps:
Keinen Alkohol! Alkoholische Getränke enthalten besonders viele Kalorien und haben keinen Nährwert. Als Faustregel gilt: Je hochprozentiger, desto kalorienreicher. Gelingt es mit einer Ernährungsumstellung und einem Fitnessprogramm alleine nicht unseren Stoffwechsel in Schwung zu bringen und die Risikofaktoren zu eliminieren, dann kommen Medikamente zum Einsatz. Sie können Blutdruck und Blutzucker senken, das Gesamt- und schlechte Cholesterin (LDL-Chol) reduzieren und das gute HDL-Cholesterin steigern. Zusätzlich wird häufig das gute alte „Aspirin“ in niedriger Dosis eingesetzt, um das Verkleben der Blutplättchen zu hemmen. Dadurch wird das Blut geschmeidiger. Vorübergehend können auch den Appetit zügelnde Medikamente verordnet werden. Alle Medikamente dürfen nur in Absprache mit Ihrem Arzt eingenommen werden. Bitte keine Selbstmedikation!
Regelmäßige Kontrollen von Blutdruck, Blutzucker sowie Cholesterin und Triglyceriden zeigen den aktuellen Stand aller therapeutischen Bemühungen. Allerdings sei darauf hingewiesen, dass Blutdruckwerte beim Arzt oft wesentlich höher als zu Hause sind (das sogenannte Weiß-Kittel-Syndrom). Deshalb sollten Sie Ihren Blutdruck regelmäßig in Ruhe daheim messen, wobei es ratsam ist Ihren Blutdruckmesser alle zwei Jahre neu eichen zu lassen. Für diagnostische Zwecke gibt der Arzt seinem Patienten eine 24- Stunden- Blutdruckmanschette mit, die über den ganzen Tag und auch die Nacht verteilt ein aktuelles Blutdruckprofil erstellt. In jährlichen Intervallen sollte auch ein Herz-Kreislauf-Belastungstest durchgeführt werden. Damit kann man den Blutdruck bei körperlichen Anstrengungen überprüfen aber gleichzeitig auch eine Durchblutungs- oder Rhythmusstörung am Herzen ausschließen. Des Weiteren sind Ultraschallmessungen an der Halsschlagader (Carotis-Duplex) und an den Blutgefäßen der Beine in regelmäßigen Abständen sinnvoll. Damit können Durchblutungsstörungen frühzeitig erkannt werden. Ist sich der Arzt nicht sicher, ob jemand wirklich zuckerkrank ist, dann wird ein „oraler Glucose-Toleranztest“ durchgeführt. Dabei muß der Patient eine standardisierte Zuckerlösung trinken. Danach wird halbstündlich der Blutzucker gemessen, der bestimmte Grenzen nicht überschreiten darf. Für Verlaufskontrollen bei Diabetikern eignet sich der HBA1C-Wert. Dieser Parameter spiegelt die Höhe des durchschnittlichen Zuckers in den letzten 4-6 Wochen wider.
Bis vor wenigen Jahren betrachtete man Herzinfarkte und Schlaganfälle fast als reines Männerleiden. Speziell Männer zwischen 40 und 50 Jahren galten als höchst gefährdet. Doch in Wirklichkeit haben Frauen insgesamt ein höheres Risiko für eine kardio-vasculäre Erkrankung, besonders nach dem Wechsel, weil dann die schützenden weiblichen Hormone abfallen. Und erschreckende Zahlen gibt es auch bei unseren Kindern: Schätzungen gehen davon aus, dass rund 10-15% der österreichischen Kinder übergewichtig sind. Und davon entwickeln sich mehr als 90% zu übergewichtigen Erwachsenen mit allen Risikofaktoren, die damit einhergehen. Also keine Rede davon, dass sich zu dicke Kinder mit den Jahren noch auswachsen werden. Deshalb müssen Ernährungs- und Bewegungsprogramme schon bei unseren Kindern beginnen, damit wir später auch als Erwachsene gesund und fit bleiben. Hat die Zukunft des Essens bereits begonnen? Lebensmittelingenieure konstruieren für uns die perfekte Nahrung. Durch die Erkenntnis, daß einige Nahrungsmittel aufgrund ihres Gehalts an spezifischen Biochemikalien die Gesundheit und das physische und psychische Wohlbefinden beeinflussen können, gewinnt in letzter Zeit „Gesundheitsnahrung“ bei den Österreichern zunehmend an Bedeutung und Akzeptanz. Der Schwerpunkt der Ernährungsforschung liegt heute auf einer Optimierung des Gesundheitszustandes und einer Lebensverlängerung durch Veränderung von Nahrungsmitteln. Was uns in Zukunft vom Teller anlacht, ist nicht mehr das gewöhnliche Lebensmittel, sondern die Super-Nahrung. Angereichert mit allem, was der Mensch braucht, um lange zu leben. Sowohl synthetische als auch natürlich vorkommende Verbindungen können eine gesundheitsfördernde Wirkung haben. Da der Verbraucher synthetische Zusatzstoffe von vorne herein argwöhnisch betrachtet, ist das Interesse an in den Nahrungsmitteln natürlich vorkommenden, gesundheitsfördernden Stoffen besonders groß. Daher werden Nahrungsmitteln wohl überlegt ausgewählte Substanzen zugesetzt, mit der Absicht, durch ihren Verzehr Krankheiten zu verhindern. So konnte für bestimmte Lebensmittel wie Knoblauch, Kohl, Ingwer, Sojabohnen eine krebsreduzierende Wirkung festgestellt werden. Aber auch Cerealien wie Weizen, Reis, Hafer und Gerste erfüllen diese Anforderung. Andere Inhaltsstoffe wie Vitamin C und E können wiederum Entzündungsvorgänge positiv beeinflussen und damit Gefäßverkalkungen und entzündliche Gelenkserkrankungen positiv beeinflussen. Designer FoodMit dem Begriff Designer Food oder Functional Food werden Nahrungsmittel bezeichnet, die der Nährstoffversorgung dienen und gleichzeitig gesundheitsfördernde Effekte erzielen. Die Palette dieser Nahrungsmittel reicht von isolierten Nährstoffen, Diätzusätzen und unveränderten pflanzlichen Produkten bis hin zu technologisch bearbeiteten Nahrungsmitteln und gentechnisch entwickelten Designer-Nährstoffen. Designer Food kann sowohl präventiv als auch zur Therapie von Krankheiten eingesetzt werden. Verwendung finden unter anderem Ballaststoffe, mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Eiweiße, Mineralstoffe und Spurenelemente, Vitamine sowie Antioxidantien wie Selen, Zink, Vitamin C und E. Diese Nährstoffe haben eine positiv regulierende Wirkung auf den Zucker-, Cholesterin- und Triglyceridspiegel im Blut, hemmen die Blutplättchenaggregation, mindern das Krebsrisiko, bewirken eine positive Beeinflussung des Immunsystems und sollen vor entzündlichen Prozessen schützen. Probiotische Lebensmittel, die gesundheitsfördernde Mikroorganismen wie Milchsäurebakterien enthalten, fördern die Darmverdauung. Grundsätzlich kann man dem Einsatz von Functional-Food und Nahrungsergänzungen viel Gutes abgewinnen. Doch ein gesunder Lebensstil mit Bewegung, Sport und einer vernünftigen Ernährung kann dadurch nicht ersetzt werden.
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